Der vierte und letzte Themenblock der Wasserversorgung vor neuen Herausforderungen Vorlesungen beschäftigt sich mit den Zusammenhängen der Wasserwirtschaft bei Staat und Markt. Es wird drei Termine geben, wobei nur am ersten Termin zwei Vorlesungen stattfinden, während Termin Nummer zwei eine Podiumsdiskussion und Termin Nummer drei eine Film Vorführung vorsieht.
Datum: 24. Juni 2008
Die Hamburger Wasserwirtschaft im Umbruch – Risiken und Chancen der Neuorganisation
Wolfgang Meier (Behörde für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Hamburg, Amt für Umweltschutz, Gewässerschutz)
Mit dem Inkrafttreten der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sieht sich die deutsche Wasserwirtschaft neuen Herausforderungen ausgesetzt. War bisher durch die Länderzuständigkeit an der Landesgrenze Schluss mit der Bewirtschaftung der Gewässer, gilt seit dem 22.12.2000 die Forderung, Flusseinzugsgebiete als Gesamteinheit zu bewirtschaften. Zwar hat Hamburg auch in der Vergangenheit schon immer eng mit seinen Nachbarländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen zusammen gearbeitet, nun ist aber die Zusammenarbeit mit 7 weiteren Bundesländern in der nationalen
Flussgebietsgemeinschaft der Elbe bzw. international mit den EUStaatenTschechien, Österreich und Polen vorgeschrieben.
Gleichzeitig wurden innerhalb des Stadtstaates Hamburg zentrale Gewässerzuständigkeiten im Rahmen der Bezirksreform auf die Bezirksämter bertragen. Darüber hinaus wurde im gleichen Zeitraum das ehemalige Amt für Wasserwirtschaft der Baubehörde in einen Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) überführt und ministerielle Aufgaben verlagert. Welche Chancen oder welche Risiken bzw. Schwierigkeiten sich aus diesen Veränderungen ergeben, wird ebenso beleuchtet wie die Frage eines effektiven zukünftigen Wassermanagements staatlicher Stellen in Zusammenarbeit mit operativ tätigen Landesbetrieben und Großkonzernen wie „Hamburg Wasser“ und all dies vor dem Hintergrund der Klimaveränderungen und weiter zunehmender Versiegelung durch die „Wachsende Stadt“.
Die Rolle von „Hamburg Wasser“ als kommunaler Versorger und Marktteilnehmer
Dr. Jörg Grossmann ( Hamburg Wasser (HWW), Leiter Wasserwirtschaft)
Konzeption des Unternehmens für ein nachhaltiges wasserwirtschaftliches Konzept in Zusammenarbeit mit der Freien und Hansestadt Hamburg, Kooperationen, Handlungsstrategien von Tochterunternehmen.
Datum: 01. Juli 2008
Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunftsfähige Wasserversorgung: staatlich oder privat ?“
Teilnehmer:
- Thomas Schwarz, kaufmännischer Geschäftsführer Stadtentwässerung München
- Reinhold Hüls, Geschäftsführer Veolia Wasser GmbH
- Dr. Michael Beckereit, Geschäftsführer Hamburg Wasser
- Hans-Werner Krüger, Unser Wasser Hamburg
Moderation: Prof. Dr. Ralf Otterpohl und Prof. Dr. Knut Wichmann, TUHH
Datum: 08. Juli 2008
(optional) Vorführung des Films „Wasser unterm Hammer“ von Herdolor Lorenz und Leslie Franke (60 min)
Gespräch mit den Filmemachern und Diskussion
Der preisgekrönte, bereits im Fernsehen gezeigte Dokumentarfilm belegt faktenreich die Vorgänge bei Privatisierungen im Wasserund Abwassersektor und deren Ergebnisse vorwiegend anhand der Beispiele Berlin, Kiel und London (Thames Water / RWE).